Modulhausbau - Häuser wie aus einem Guss

Der Modulhausbau ist grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, dass Gebäude aus mehreren Teilen bzw. Elementen bestehen, die beim Bau zusammengesetzt werden. Man unterscheidet dabei zwischen Modul- und Containerbauten: Während Containerhäuser aus fertigen Raumeinheiten bzw. Containern entstehen und nur für kurzfristige Zwecke dienen, sind Modulhäuser aus einzeln gefertigten Wänden, Decken und Böden aufgebaut und für die langfristige Nutzung bestimmt. In Abgrenzung zur Bauweise des Fertighauses ist der Grad der Vorfertigung außerdem wesentlich höher sowie umfangreicher und Bauprozesse könne oft parallel stattfinden.

Geschichte des modularen Bauens

Die Geschichte des Modulhausbaus geht weit zurück und wurde beispielsweise schon im 12. Jahrhundert angewandt. 1494 etwa entwickelte der Universalgelehrte Leonardo da Vinci sein "Casa Mutabile", ein vorgefertigtes Haus, das er am Ufer des Tigris errichten ließ.
Zunächst wurde die Technik aber, wie heute immer noch, im Industriebau verwendet und wurde später nach und nach immer mehr auch im privaten Bereich eingesetzt. In Deutschland nahm die Popularität dieser Art zu bauen in den 1970er-Jahren stark zu und heute macht das Konzept des modularen Bauens rund ein Drittel des deutschen Wohnmarktes aus.

Vorteile und Nachteile der Bauweise

Die Fertigung der Einzelteile vor dem eigentlichen Bauprozess bringt einige Vorteile mit sich, was den Modulbau hinsichtlich einiger Parameter stark von der klassischen Bauweise vor Ort unterscheidet. Dadurch, dass so gut wie alle Einzelteile des späteren Hauses unter kontrollierten Bedingungen geplant und gefertigt werden, ist eine präzisere und bessere Kalkulation der Kosten möglich. Zudem findet die Produktion meist in einem witterungsunabhängigen Umfeld statt, sodass Schäden und wetterbedingte Verzögerungen vermieden werden können. Außerdem ermöglicht die Modulbauweise eine sehr große Flexibilität und macht es nachträgliche An-, Um- oder Rückbaumaßnahmen wesentlich einfacher und schneller zu realisieren. Insgesamt kann der Zeitaufwand der Bau- und Fertigungsprozess verglichen mit der regulären Bauweise um rund die Hälfte verringert werden.

Neben all den Vorteilen existieren allerdings auch Nachteile und Risiken, die es zu beachten gilt: Zwar können bei der Produktion Materialien und Kosten eingespart werden, aber der Transport der einzelnen Teile zum eigentlichen Bauplatz kann mitunter sehr zu Buche schlagen und teuer werden, da die Teile nicht selten mit Schwerlasttransporten und Polizeibegleitung an Ort und Stelle gebracht werden müssen. Hinzu kommt, dass die meisten Modulhäuser über weniger Stauraum und Platz verfügen als die Massivbauvarianten, da die Unterkellerung oder Dachböden oft nicht realisierbar sind. Auch in Bezug auf die äußere Form ist man oft an (recht-)eckige Formen gebunden, da diese sich am leichtesten zusammen bauen lässt. Da die einzelnen Module auch nur bedingt belastbar sind, ist der Modulhausbau mehrgeschossiger Gebäude außerdem nicht praktikabel, was jedoch den Bau von Einfamilienhäusern oder Eigenheimen nicht tangiert.
 

Weiterführende Informationen hierzu können Sie beispielsweise auf der Webseite der freiraum GmbH finden.


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