Was versteht man unter natürlicher Lüftungstechnik?

Unter natürlicher Lüftungstechnik versteht man den Luftaustausch zwischen Raum und Außenwelt ohne Einsatz maschineller Anlagen. Die natürliche Lüftung ist an die auf Wind und Temperaturdifferenzen beruhende Druckdifferenz für den Austausch der Luft gebunden. Der Luftaustausch ist in der kalten Jahreszeit wegen der größeren Temperaturunterschiede ausgeprägter als im Sommer. Bei Windstille kann in der warmen Jahreszeit der Luftaustausch sogar völlig ausbleiben.

In Altbauten ist die erforderliche Erneuerung der Luft ohne ergänzende Lüftung machbar, sofern die Fenster nicht separat abgedichtet sind. In Neubauten wird bei isolierten Fenstern größtenteils kein genügender Luftwechsel erreicht. Deshalb muss der Luftaustausch durch gelegentliches, nach Möglichkeit ganzes Öffnen der Fenster garantiert werden.

Charakteristische Exempel für die Nutzung der Fensterlüftung (Stoßlüftung) sind Sekretariate. Zu den Nachteilen der Fensterlüftung gehören Zugerscheinungen, zu tiefe Temperaturen der Zuluft in der kalten Jahreszeit und festgelegte Strömungsverhältnisse im Raum. Bei einer Raumtiefe über zehn Metern muss Querlüftung durch Fenster oder Lüftungsöffnungen wie beispielsweise Lüftungsschächte oder Lüftungsklappen gewährleistet sein.

Raumlufttechnische Anlagen der Lüftungstechnik

In raumlufttechnischen Anlagen, technischen Gebrauchsbeschreibungen und Plänen wird die Luft nach ihrer Herkunft und Aufgabe mit spezifischen Namen, Kennbuchstaben und Kennfarben näher beschrieben.

Verdrängungslüftung

Um die Luft mit geringer Geschwindigkeit in den Raum zu leiten, werden ausgedehnte, speziell hergestellte Segmente wie dem Wind ausgesetzte Decken, Wände, Fußböden oder Zuluftschläuche aus Textilien verwendet. Die verbrauchte Raumluft wird durch die Zuluftpolster weggedrängt. An anderen Stellen des Arbeitszimmers wird die verbrauchte Raumluft abgeführt. Sofern das Zimmer mit Geräten bestückt ist, die viel Wärme abgeben, dann sind große Luftvolumenströme notwendig, um den durch den Auftrieb verursachten Strömungsimpuls aufzuhalten. Die Verdrängungslüftung wird vor allem bei hohen Anforderungen verwendet.

Mischlüftung

Merkmal der Mischlüftung (Verdünnungslüftung, Strahllüftung) ist, dass die Zuluft durch verhältnismäßig kleine Öffnungen mit ziemlich hoher Geschwindigkeit in das Zimmer eingeblasen. Es bildet sich eine konzentrierte Mischung von reiner Zuluft und belasteter Raumluft. Durch den Verdünnungseffekt wird die Stoffkonzentration reduziert. Mischlüftung sorgt dafür, dass beinahe identische Temperaturen und Stoffkonzentrationen im ganzen Raum auftreten. Die Mischlüftung wird zurzeit als häufigste Strömungsform benutzt. Damit die Hallenfläche komplett für die Herstellung genutzt werden kann, werden die Luftauslässe in der Regel außerhalb des Tätigkeitsbereiches angeordnet.

Schichtlüftung

Durch die direkt in den Tätigkeitsbereich beförderte Zuluft, die keine Störung der Auftriebsströmung an den Maschinen zur Folge hat, werden Wärme und abgegebene luftfremde Stoffe mit der Thermikströmung nach oben in ungenutzte Bereiche der Halle geleitet. Auf diese Art und Weise ist es möglich, ein Konzentrations- und Temperaturgefälle von oben nach unten zu errichten. Schichtlüftung reduziert die Belastung der Mitarbeiter in Relation zu Mischluftsystemen signifikant. Um ein betriebskostengünstiges System verwirklichen zu können, muss der Aufwand bei der Dimensionierung erhöht werden.

Wenn Sie mehr zum Thema erfahren möchten, können Sie Seiten wie z. B. von der Planungsbüro Noll GmbH besuchen.


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