Absalzsteuerung

Die Absalzsteuerung, zum Beispiel von der Weidner Wassertechnik GmbH Stephan Meißner, stellt in der Kühlwassertechnik eine wichtige Maßnahme dar. Abhängig von den unterschiedlichen Kühlturmausführungen gibt es drei Kühlwassersysteme. Dazu zählen die offenen Kühlwasserkreisläufe, die Sprühwasserkreisläufe für Verdunstungskühler und die für Hybridkühler verwendeten Sprühwasserkreisläufe. Dabei nimmt das durch die Kälteanlage fließende Kühlwasser die Kondensationswärme des Kondensators auf, was eine entsprechende Erwärmung zur Folge hat. 

Um das Kühlwasser wieder zu verwenden, muss dieses die bereits aufgenommene Wärme wieder abgeben. Dieser Vorgang geschieht in einem Kühlturm oder einem Rückkühlwerk, in dem das erwärmte Wasser versprüht wird. Ein Teil des Wassers verdunstet und das verbleibende Wasser wird durch diesen Vorgang gekühlt. Allerdings verdunstet nur das reine Wasser, während die Wasserinhaltsstoffe im Umlaufwasser zurückbleiben. In diesem Zusammenhang wird von einer Eindickung des verbliebenen Wassers gesprochen. Um die Mengenbilanz auszugleichen, muss das verdunstete Wasser durch Frischwasser ergänzt werden. Im zugeführten Ergänzungswasser sind bereits Wasserinhaltsstoffe enthalten. Dadurch erhöht sich die Konzentration aller Wasserinhaltsstoffe im Umlaufwasser. Dabei ist es notwendig, dass die Eindickung des Wassers innerhalb der empfohlenen Grenzen gemäß VDI 3803 bleibt. Aus diesem Grund wird das Umlaufwasser abgesalzt.   

Die automatische Absalzsteuerung hilft dabei das Kühlwasser optimal zu nutzen. Durch diese Vorsorgemaßnahme bleibt der ideale Wärmeübergang erhalten und einer Systemverkalkung wird entsprechend vorgebeugt. Wird allerdings die Vorsorge vernachlässigt, ist das Ergebnis eine Verkalkung der Wärmetauscher und Kühlturmdüsen. Mit einem automatischen Absalzsystem wird in einem Verdunstungskühlsystem die Menge der gelösten Feststoffe im Umlaufwasser gesteuert. Durch die Implementierung eines entsprechenden Überwachungssystems wird eine effiziente Kontrolle der Wasserqualität und des Bakterienwachstums ermöglicht. Eine auf der Leitfähigkeit basierende und automatisch durchgeführte Absalzung des Umlaufwassers durch ein modernes Absalzventil stellt dabei die derzeit zuverlässigste Steuerungsmethode dar. Die stabilen Armaturen leisten durch ihre permanente Kesselwasserüberwachung außerdem einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Anlagen und der darin arbeitenden Menschen.   

Eine leitfähigkeitsgesteuerte Absalzung stellt die Kernfunktion eines Systems dar, durch das eine hohe Prozesssicherheit gewährleistet wird. Wenn das Kühlwassersystem in einem gewissen Leitfähigkeitsbereich gehalten wird, kann damit Kalkablagerungen und anderen Verschmutzungen vorgebeugt werden. Der definierte Leitfähigkeitsbereich wird aufgrund der Wassertemperatur und der Wasserzusammensetzung und der genutzten Behandlungsprodukte durch das Wasseraufbereitungsunternehmen vorher festgelegt. Eine spezielle Pumpe dient der Verhinderung von Krustenbildung und anderen Ablagerungen. Dabei kommt dem Absalzventil in der kontrollierten Ausschleusung der Absalzverluste eine wichtige Aufgabe zu. In ihrer Funktion gleichen die Ventile den Abschlammventilen. Zu den Einsatzgebieten der Absalzventile zählen vor allem Abhitzekessel, Großwasserraumkessel und Reindampferzeuger. Die individuelle Einstellung der gewünschten Absalzmenge wird über einen Handhebel vorgenommen. Eine Ausschleusung erfolgt geräusch- und verschleißarm, da die Absalzventile über eine Stufendüse verfügen. Eine optimale Anpassung an die jeweils vorhandene Speisewasser- und Kesselwasserqualität erfolgt über die freie Wahl der Ventilkennlinie. 

Um eine Kontrolle und eine manuelle Probenentnahme zu gewährleisten, sind die meisten Ventile druckseitig mit einem Probenentnahmeventil ausgerüstet. Während des Absalzvorgangs werden die Leitfähigkeit und die Temperatur des Prozesswassers gemessen. Dabei wird die Leitfähigkeit auf die vorher festgelegte Referenztemperatur umgerechnet. Der Leitfähigkeitswert wird während des gesamten Absalzungsprozesses innerhalb frei wählbarer Grenzen gehalten. Unterschiedliche Alarmzustände werden von modernen Geräten erfasst und eine genaue Alarmursache kann am Gerät abgelesen werden.


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